2. Deutschordensbrüder in Akkon 1190 - Kulturlandschaft Zwätzen e.V.

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2. Deutschordensbrüder in Akkon 1190

Historisches > Historische Miniaturen
Mit der Nennung eines Deutschordensbruders Hugo in einer Zeugenreihe einer Urkunde von 1221 wird der Ort Zwätzen erneut historisch faßbar  (Ersterwähnung in einer Urkunde von 1182). Mit einiger Sicherheit ging auch diese Stiftung für den Deutschen Orden auf die Initiative der Thüringer Landgrafen zurück, die mit Ludwig III. den Frommen (um 1150-1190) schon früher einen bedeutenden Vertreter gefunden hatten. Nach der Ordensüberlieferung hatten Seefahrer aus Lübeck und Bremen im dritten Kreuzzug ins Heilige Land bei der Belagerung der Hafenstadt Akkon (im heutigen Israel) 1190 ein Deutsches Hospital mit einer zugehörigen Bruderschaft gegründet. Über die Teilnahme Ludwigs III. an der Gründung dieser Hospitalgemeinschaft liegt allerdings kein Zeugnis vor. Eine erste Spur des jungen Ordens in Thüringen findet sich in einer Urkunde des Klosters Pforte von 1195. Unter den Zeugen kommt hier vor ein Ulricus magister ordinis teutonici hospitalis. An der Umwandlung dieser Bruderschaft in einen Ritterorden 1198 nahm dann ein weiterer Vertreter dieses Landgrafenhauses, Herrmann von Thüringen, teil. Zu diesem Zeitpunkt war das Hospital in die eroberte Stadt eingezogen und hatte einen festen Baukomplex in der Nähe eines Tores an der Stadtmauer übernommen. Die historische Miniatur zeigt die Ausgangssituation nach der Landung der Schiffe im Hafen. Zur Pflege der verwundeten Kreuzfahrer durch die Ordensbrüder waren Zelte aus den Segeln errichtet worden. Die Miniatur entstammt einer um 1540 verfaßten Chronik der Würzburger Bischöfe, die als wichtigste historische Quelle für die Geschichte des unterfränkischen Raumes gilt. Sie wurde 1546 mit 176 Bildern durch den Hofmaler Martin Seger und seine Werkstatt illustriert. Das Original befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Würzburg.  
      
 
  c  2015, Kulturlandschaft Zwätzen e.V. (für den Text)

  


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